top of page

Meine Werte - mein Sinn.

Die eigenen Werte und der individuelle Lebenssinn sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Werte sind grundlegende Überzeugungen sowie Prinzipien und Normen, die jeder Mensch hat. Sie beeinflussen unser Verhalten und geben uns eine grundlegende Richtung. Der Sinn hingegen ist ein Gefühl des Zwecks und der Bedeutung, die wir in unserem Leben finden oder selbst schaffen. Daher beeinflussen unsere Werte den Sinn, den wir unserem Leben geben.

Wenn unsere Werte mit unseren grundlegenden Handlungen und Entscheidungen übereinstimmen, fühlen wir uns zufrieden und haben eine sinnhafte Bedeutung in unserem Leben. Wenn unsere Werte jedoch im Widerspruch zu unseren grundlegenden Handlungen stehen, fühlen wir uns unzufrieden, und unser Leben scheint sinnlos oder unstimmig. Dies ist eine stark vereinfachte Darstellung eines Themenfelds, das facettenreich und komplex ist. Denn wir Menschen können auch Werte in uns tragen, die widersprüchlich sind, oder müssen oft gegen unsere Werte handeln. Ein Beispiel dafür ist der Wert Freiheit: Es gibt Menschen, die in ihrem Leben keinen "nine to five" Job annehmen wollen, selbst für sich sorgen wollen und ein autonomes und unabhängiges Leben führen wollen. Um diesen Wert aber in ganzer Fülle (und ohne zukünftige existenzielle Probleme) auszuleben, bedarf es eines Stücks Landes, eines Plans für die Zukunft und das Alter und eines finanziellen Polsters. Diese Voraussetzungen hat man oft nicht. In diesem Fall ist es von Vorteil, den Wert Freiheit auf die Rahmenbedingungen des Lebens abzustimmen und sich vor Augen zu führen, wie das Leben in Freiheit anders gelebt werden kann und wie man den Zielzustand in Zukunft erreichen kann.

Wenn wir unsere eigenen Werte und unseren Sinn identifizieren und verstehen, können wir bewusste Entscheidungen treffen, die unserem Leben mehr Bedeutung und Erfüllung geben. Einer der bedeutendsten, wenn nicht der bedeutendste Vertreter der Werte- und Sinnarbeit ist Viktor Frankl. Er war ein österreichischer Psychiater und Begründer der Logotherapie, einer Form der Psychotherapie, die sich auf die Suche nach Sinn und dessen Bedeutung im Leben konzentrierte. Frankl betonte, dass der Mensch ein sinnorientiertes Wesen ist und dass die Suche nach Sinn und Bedeutung ein wichtiger Aspekt des menschlichen Lebens ist. In seinem bekanntesten Werk "Trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager" beschreibt Frankl seine Erfahrungen als Häftling im Konzentrationslager während des Zweiten Weltkriegs. Er betonte, dass selbst unter den schwierigsten Umständen, wie sie im KZ herrschten, der Mensch in der Lage ist, einen Sinn im Leben zu finden. Frankl argumentierte, dass das Leben keinen vorgegebenen Sinn hat, sondern dass jeder Mensch selbst für die Suche nach Sinn und Bedeutung in seinem Leben verantwortlich ist. Er betonte auch, dass die Suche nach Sinn und Bedeutung nicht nur für das psychische Wohlbefinden wichtig ist, sondern auch für die physische Gesundheit und das Überleben des Menschen.

Das Faszinierende an diesem Thema ist für mich die Selbstverantwortung, die in dieser Thematik steckt. Die Suche nach der eigenen Bedeutung im Leben ist eine Verantwortung, die jeder von uns annehmen kann. Das Auslegen der Verantwortung ist höchst individuell und stellt eine Basis für unsere alltägliche Motivation dar. Ich möchte daher auch gerne ein eigenes Beispiel schildern - eine Entscheidung im Leben, die mir zu mehr Sinn verholfen hat und die, da sie auf meine Werte abgestimmt war, mein Leben stark bereichert hat. Im August 2019 ist mein Onkel verstorben. Er war für mich wie ein Vater und ich habe ihn sehr geliebt. Mein Onkel erkrankte an Krebs und starb im Alter von 63 Jahren, kurz nachdem er in Pension gegangen war. Ich erinnere mich, dass er mir im Spital erzählte, was er machen würde, wenn er wieder gesund wäre. Er wollte mit seiner Frau im Auto inklusive Anhänger durch Europa reisen. Etwas, das er immer vorgeschoben hatte, eine Sache für den Ruhestand. Die Begeisterung und Freude in seinen Augen, als er mir davon erzählte, war für mich so stark spürbar. Ebenso traurig und schmerzhaft war auch die Tatsache, dass er diese Möglichkeit nie bekommen hatte.

Nach seinem Tod machte ich mir viele Gedanken darüber, wie ich mir mein Leben vorstelle und was genau es für mich war, dass mir diese Art von Freude bereitete, die ich bei der Erzählung meines Onkels spürte. Ich kam auf viele Dinge, darunter eine Weltreise. Doch für eine lebenslange Weltreise würde mein Geld nicht ausreichen, und ich wusste, dass ich danach wieder in mein Leben zurückkehren würde und es so wäre wie bisher. Ich suchte nach etwas Längerfristigerem, etwas, das ich in meinen Alltag integrieren könnte und diese Freude somit auch festhalten könnte. Ich interessierte mich schon lange für Psychologie und hatte ein gutes Gespür für Emotionen. Als ich eines Tages von einem guten Freund erfuhr, dass er die Ausbildung zum psychosozialen Berater begonnen hatte, informierte ich mich über den Beruf und war begeistert. Ich spürte sofort, dass diese Form der Arbeit mir langfristig diese Freude bereiten könnte. Also meldete ich mich ein paar Wochen später ebenfalls für diese Ausbildung an. Im Laufe des Lehrgangs merkte ich schnell, wie fasziniert ich von dem Thema Werte war. In der Arbeit ging ich auf und als ich zu Hause davon erzählte, machte mich mein Mann darauf aufmerksam, dass ich eine unfassbare Freude ausstrahle, wenn ich von den Erfahrungen im Lehrgang berichtete. Der Rest ist Geschichte... und diese mündet exakt hier, mit dem Verfassen des Artikels zum Thema Werte, Sinn und Glück im Leben.

Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass Menschen ihre eigene Bedeutung im Leben finden, sich selbst und ihre Werte kennenlernen und ein erfülltes und sinnvolles Leben führen können. Dabei möchte ich helfen, diesen Sinn auch mit den Rahmenbedingungen des Alltags zu verknüpfen und zu leben.

Falls dich das anspricht und du jetzt einen Drang verspürst, loszulegen und deinen Sinn im Leben zu finden, würde ich mich sehr über einen kostenlosen Kennenlerntermin freuen.


 
 
 

Kommentare


bottom of page