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Gelassenheit: Dinge weniger persönlich zu nehmen

Kürzlich habe ich mich dabei erwischt, wie ich einen allgemeinen Kommentar persönlich genommen habe. Natürlich war er nicht auf mich bezogen, aber ich habe in der Aussage sofort zwischen den Zeilen gelesen und mich angesprochen gefühlt. Nachdem die Situation geklärt war, habe ich lange über das Thema nachgedacht und mir die Frage gestellt, wie wir es schaffen können, Dinge weniger persönlich zu nehmen.


Meine Erkenntnis war folgende: die Aussage hat einen meiner Werte (sogar Grundwerte) verletzt - Fairness. Deswegen hat sie mich auch getroffen. Die zweite Sache, die mir relativ schnell klar wurde, ist, dass ich sehr impulsiv reagiert habe. Um die Aussage wirken zu lassen und sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten, habe ich mir keine Zeit gelassen. In einer Welt, in der wir ständig von verschiedensten Meinungen umgeben sind, kann es eine echte Herausforderung sein, Dinge nicht allzu persönlich zu nehmen. Gerade auf sozialen Medien wird man selten gefragt, ob man das Feedback anderer hören möchte oder nicht. Deshalb ist es umso wichtiger, sich von äußeren Eindrücken und Kommentaren nicht zu stark beeinflussen zu lassen. Doch wie finden wir die Balance zwischen dem Annehmen konstruktiver Kritik und dem geschickten Abwehren ungewollter Meinungen?

Die Kunst, Dinge weniger persönlich zu nehmen, steigert unser psychisches Wohlbefinden und unsere Resilienz (also unseren inneren Stresswiderstand). Deshalb habe ich eine Auswahl an Punkten zusammengefasst, die uns helfen können, Dinge weniger persönlich zu nehmen:

  1. Perspektivenwechsel: Den ersten Punkt bildet das Betrachten des Gesagten aus verschiedenen Blickwinkeln. Manchmal agieren Menschen aufgrund ihrer eigenen Unsicherheiten oder Emotionen, sodass nicht alles so gemeint ist, wie es beim Empfänger ankommt. Erinnere dich daran, dass jeder Mensch das Leben und die Welt individuell betrachtet. Das, was sie sagen oder tun, hat möglicherweise nichts mit dir zu tun, sondern reflektiert eher ihre eigenen Gedanken und Gefühle.

  2. Hinterfragen der eigenen Gedanken: Oft projizieren wir etwas in eine Aussage hinein, da wir bestimmte Überzeugungen haben. Besonders wenn wir sehr selbstkritisch sind, übertragen wir das auf die Aussagen anderer. Wir sollten uns selbst mit mehr Wohlwollen begegnen und uns nicht übermäßig schlechter bewerten, als wir tatsächlich sind. Dies ist natürlich leichter gesagt als getan, aber die Art, wie wir uns selbst wahrnehmen, beeinflusst stark, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen.

  3. Klärung durch Transparenz: Oft führt eine einfache Frage, wie eine Aussage gemeint war, zur Beseitigung von Irritationen. Hier ist die richtige Kommunikation entscheidend. Stelle eine offene Frage wie "Wie hast du deine Aussage genau gemeint?" So vermeidest du, den Absender der Nachricht vor den Kopf zu stoßen und kannst die Aussage nochmal bewerten.

  4. Übung von Achtsamkeit: Achtsamkeit lehrt uns, im gegenwärtigen Moment zu leben und nicht in negativen Gedankenschleifen gefangen zu bleiben. Indem du lernst, deine Gedanken zu beobachten, gewinnst du Distanz zu ihnen und lässt dich weniger von davon beeinflussen.

  5. Humor und Relativierung: Humor kann helfen, Spannungen abzubauen und Dinge leichter zu sehen. Lerne, über dich selbst zu lachen und die Ernsthaftigkeit mancher Situationen zu relativieren.

  6. Zeit lassen: Wenn du dich persönlich angegriffen fühlst, gönn dir Zeit, bevor du reagierst. Manchmal ermöglicht eine Pause, die Situation in einem ruhigeren Zustand zu betrachten und festzustellen, dass die erste Reaktion vielleicht übertrieben war.

Die Fähigkeit, Dinge weniger persönlich zu nehmen, erfordert Übung und Geduld. Es ist ein fortlaufender Prozess der Selbstentwicklung, der uns dazu befähigt, uns weniger von äußeren Einflüssen beeinflussen zu lassen und mehr Gelassenheit im Leben zu erlangen. Wie auch in Punkt zwei erwähnt, ist das eigene Selbstbild und das eigene Selbstwertgefühl hier von besonderer Bedeutung. Je stärker unser eigenes Selbstwertgefühl ist und je positiver wir uns selbst sehen, desto weniger werden wir Aussagen persönlich nehmen. Wenn du erfahren möchtest, wie du dein Selbstbild positiver, aber realistisch einschätzen kannst, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Schreibe mir eine Nachricht, wenn du Interesse hast, und wir können einen Termin vereinbaren.


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